In diesem Review stellen wir euch Teotihuacan Die Stadt der Götter vor, welches ein kompetitives Expertenspiel für 1 – 4 Personen ist. Aufgrund der zahlreichen starken Neuerscheinungen 2020 und 2021 mag dieses Spiel in der Brettspiel Community vielleicht ein bisschen in Vergessenheit geraten sein. Grund genug, das zu ändern, denn es lohnt sich – aber dazu später mehr. Zunächst einmal: worum geht es eigentlich?
Wir befinden uns thematisch in Mexiko. Als Nachkommen mächtiger Adelsfamilien versuchen wir, ewigen Ruhm zu ernten indem wir die Stadt Teotihuacán planen und aufbauen. Gespielt wird mit Würfeln, welche als Arbeiter eingesetzt werden (Dice Placement), um Ressourcen zu sammeln. Mit Stein, Holz und Gold treibt man den Bau und die Verzierung einer großen Pyramide oder den Bau von Gebäuden für Adlige voran (Tile Placement). Jeder versucht, die Gunst der Götter für sich zu gewinnen und repräsentative Schritte auf der Straße der Toten zu gehen.
Wer nach drei Eklipsen durch die unterschiedlichen Aktionen am meisten Siegpunkte ergattern konnte, gewinnt das Spiel.
Der Einstieg in das Spiel Teotihuacan ist eher schwer, da man von der Materialschlacht, den vielen Symbolen und den vielfältigen Aktionsmöglichkeiten erschlagen wird. Spielt man aber nach dem Regelstudium einfach darauf los, hat man den Ablauf nach einer Partie verinnerlicht und behält ihn auch dank der konsistenten und einleuchtenden Icon- und Bildsprache ganz gut im Gedächtnis.
Wir bewerten im Review immer Artwork und Spielmaterial, was mich bei Teotihuacan auf ganzer Linie überzeugt. Das Material ist sehr wertig – sowohl die Pyramidensteine, als auch die Holzkomponenten und die stabilen, dicken Plättchen (Orte, Boni, Verzierungen, Masken, etc.). Das Design lässt mich wunderbar ins Thema abtauchen und enthält überall so viel Liebe zum Detail – es ist in meinen Augen einfach ein wunderschönes Spiel und bekommt dafür volle Punktzahl!
Wir betrachten im Review außerdem immer Spielmechanik und Spielablauf. Der Hauptmechanismus ist Dice Placement, wobei zu Beginn 3 Würfel als Arbeiter dienen, welche von Ort zu Ort bewegt werden (Area Movement), um dort Aktionen zu triggern. Kniffelig ist dabei die Reihenfolge und das Timing, denn ein Arbeiter kann sich von seinem aktuellen Ort aus immer nur bis zu drei Orte weiter bewegen. Man muss gut planen, was zuerst passieren muss, damit eine Aktion an einem anderen Ort überhaupt möglich ist. Und dann sind da noch die lieben Mitspieler, welche Fluch und Segen zugleich sind. Für jeden Würfel einer Farbe auf einem Ort muss man nämlich Kakao ausgeben, bevor man die gewünschte Aktion nutzen kann, was einem bei schlechtem Timing einiges Verpfuschen kann. Oder man verzichtet auf eine Aktion und erntet Kakao. In diesem Fall freut man sich über viele Mitspieler an einem Ort, da es viel Kakao einbringt. Die Interaktion ist also relativ hoch. Mitspieler können einem manche Boni oder Plättchen vor der Nase wegschnappen (Set Collection), Felder blockieren oder genau das Pyramidenplättchen nehmen, das man selbst gerne gebaut hätte (Tile Placement) und dadurch Siegpunkte einheimsen. Dieser gesamte Ab- und Wettlauf macht super viel Spaß, weil man nicht nur so vor sich hin tüftelt.
Was ich außerdem sehr gut an Teotihuacan finde ist, dass der Glücksfaktor relativ gering ist. Die Würfel werden nicht gewürfelt, sondern starten mit einer gewissen Augenzahl. Immer wenn man einen Ort genutzt hat, altert der Arbeiter und die Augenzahl wird eins hochgedreht. Bei einer 6 stirbt der Arbeiter und man schreitet auf der Straße der Toten voran. Die Mechaniken, Aktionsmöglichkeiten und das Thema sind sehr schön verzahnt. Es ist alles rundum stimmig!
Auch für die Spielidee erhält Teotihuacan Die Stadt der Götter volle Punktzahl. Hier wurde auf wunderbare Art und Weise ein Spiel geschaffen, welches einen Teil der Geschichte auf unsere Spieltische bringt. Tatsächlich ist Teotihuacán eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinenstädte Amerikas und v.a. für die Stufentempel, wie beispielsweise die große Sonnenpyramide, bekannt. Eben diese bauen wir im Brettspiel und finden rechts daneben – wie in der Realität – die Straße der Toten. Mich persönlich holt die thematische Umsetzung als Spiel sehr gut ab. Der Pyramidenbau in Kombination mit einem rotierenden Würfeleinsatz-Mechanismus ist innovativ und in der Form (v.a. zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 2018) noch nicht da gewesen.
Im Test bewerten wir auch immer den Wiederspielwert, bzw. den Langzeitspielreiz. Wir haben Teotihuacan nun schon ein paar Jahre und das Spiel schafft es immer wieder sehr gerne auf den Tisch. Zum einen ist es wie schon erwähnt wunderschön und macht einfach Spaß. Zum anderen fällt einem der Wiedereinstieg auch nach längerer Pause leicht. Man muss nicht wie bei anderen Spielen ständig nachlesen “wie war das doch gleich”, weil die Symbole alles selbst erklären. Und nicht zuletzt hat man eine gewisse Varianz im Spielaufbau, da man z.B. die einzelnen Orte auf dem Spielplan in beliebiger Anordnung platzieren kann und einige andere Plättchen von Spiel zu Spiel variieren. So ist für mich der Langzeitspielreiz absolut gegeben und ich bin mir sicher, dass es mich auch in einigen Jahren immer noch begeistern wird.
Als Test Fazit kann ich sagen, dass Teotihuacan Die Stadt der Götter ein grandioses Expertenspiel ist, das mich auch nach Jahren noch in allen Kriterien überzeugt. Trotz der eingangs erwähnten vielen tollen neuen Spiele zählt Teo zu meinen Alltime Favorites.
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Jahr | 2018 |
Verlag | Schwerkraft Verlag |
Autor | Daniele Tascini |
Grafik | Odysseas Stamoglou |
Preis | ~ 55 € |
Typ | Brettspiel |
Genre | Strategiespiel |
Spielart | Kennerspiel, Expertenspiel |
Komplexität | 3,8 / 5 |
Alter | 14+ |
Spieler | 1 - 4 Spieler |
Interaktion | Kompetitiv |
Dauer | 90 - 120 min |
Erweiterungen |
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Balance |
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Einstiegslevel |
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Mechanismen | Dice Placement, Tile Placement, Set Collection, Area Movement |
Gesamt