Quests & Cannons The Risen Islands ist ein wettbewerbsorientiertes High-Fantasy-Abenteuerspiel auf Kennerniveau für 1 bis 6 Spieler, welches ab 21. September 2021 auf Kickstarter gefördert werden kann. Je nachdem, wie die Kampagne läuft, kann es eine eigenständige deutsche Version, oder zumindest Sprachunterstützung geben.
Vielen Dank an Short Hop Games für die Gelegenheit, vorab den englischsprachigen Prototypen zu testen. Wie immer hat das jedoch keinen Einfluss auf unsere Bewertung, welche davon unabhängig und subjektiv erfolgt. Im folgenden möchte ich meinen Ersteindruck von Quests & Cannons mit euch teilen.
Worum geht es in Quests & Cannons? In der lebendigen Fantasiewelt Miraheim ist eine Gruppe mysteriöser Inseln aus dem Meer aufgetaucht und hat das empfindliche Gleichgewicht der Welt gestört. Viele Bewohner der Welt haben begonnen, ihre Heimat zu verlassen und sich auf den neu entstandenen Inseln niederzulassen, da sie dort reichlich Ressourcen finden. Vor kurzem wurden alte Schriften gefunden, die von einem sagenumwobenen Artefakt erzählen, das auf den Inseln versteckt ist und der Schlüssel zur Wiederherstellung des Gleichgewichts in der Welt sein könnte. Die Spieler sind Meisterabenteurer, die von einer der drei bedeutenden Nationen Miraheims (Spielmechanismus Variable Player Power) ausgesandt wurden, um das Wohlergehen der Siedler zu sichern und nach dem sagenumwobenen Artefakt zu suchen.
Die Spieler wetteifern darum, die neuen Inseln zu erkunden (Spielmechanismus Area Control), Quests der Siedler zu erfüllen, Hinweise auf die Karte zu entdecken, ihre Schiffe zu verbessern und Beute zu sammeln, während sie sich mit ihren rivalisierenden Abenteurern einen Kanonenschlag liefern.
Wer als erster eine gewisse Anzahl an Siegpunkten ergattern konnte, gewinnt Quests & Cannons.
Der Einstieg fällt leicht, da die Anleitung verständlich geschrieben ist und die Regeln nicht kompliziert sind.
Wir bewerten im Review immer Artwork & Material, was bei Quests & Cannons großartig ist! Es wurde mit viel Talent und Liebe zum Detail designt und spricht mich optisch sehr an. Zwar hatten wir zum Testen nur einen Prototypen, aber dieser lässt jetzt schon hochwertiges Spielmaterial erahnen. So gibt es beispielsweise Double Layer Boards, von denen ich großer Fan bin.
Beim Spielablauf & Mechanik haben wir bei Quests & Cannons gemischte Gefühle. Fangen wir mit dem Positiven an. Das Spiel ist thematisch gut umgesetzt. Man begibt sich auf eine Entdeckungsreise, die spielmechanisch durchgehend aufgegriffen wird. Das Spielertableau ist ein Schiff, das man im Lauf der Partie aufrüsten kann, in dem man z.B. weitere Segel, Kanonen oder Frachtplätze freischaltet. Ich persönlich mag solche Board-Entwicklungen sehr gerne.
Auf dem großen Spielplan reist man durch die Gegend, erkundet neue Inseln, sammelt Ressourcen und versucht damit Quests (Aufträge) zu erfüllen. Begegnet man dabei Mitspielern, kann man seine Kanonen nutzen, um anzugreifen. Der Kampfmechanismus funktioniert über Würfel sehr simpel, was angenehm ist.
Es gibt unterschiedliche Nationen, die jeweils mit verschiedenen Strategieschwerpunkten daher kommen. An sich liebe ich Variable Player Power, jedoch haben wir die unterschiedlichen Startbedingungen v.a. im Spiel zu zweit als unausgewogen empfunden. Es gibt z.B. einen Charakter, der eher der kompetitive ist und Punkte dadurch erzielt, dass er Kanonen einsetzt. Dieser hat zu Beginn der Partie mehr Kanonen als andere Spieler.
Obwohl der große Spielplan aus variablen Plättchen besteht (Modular Board) und man dadurch den verfügbaren Platz limitieren kann, begegnet man sich zu zweit nicht, wenn es nicht beide Spieler forcieren. So hat der Kanonen-Spieler ggf. nicht die Gelegenheit, seine Stärke auszuspielen. Überhaupt erschien uns die Kanonen-Strategie insgesamt (auch mit mehreren Spielern) wenig lukrativ, verglichen mit der Quest-Strategie, bei der man viel mehr Punkte für das Erfüllen von Aufträgen erhält.
Ein größeres Manko im Spielablauf war aber, dass wir ihn insgesamt als sehr repetitiv empfunden haben. Man schippert irgendwie nur durch die Gegend, sammelt Ressourcen und erfüllt damit Aufträge. Das schlimmste dabei ist allerdings der hohe Glücksfaktor. Der Zufall beeinflusst, wie die Ressourcen auf dem Spielplan verteilt sind, welche Karten man zieht und ob sie (Aufträge, Sonderaufträge, Belohnungen) gerade gut zur aktuellen Position auf dem Spielplan passen, oder nicht.
Wir hatten eine Partie, da hatte ich die optimalen Ressourcen, die ich zum Board Entwickeln brauche, direkt in der Nähe liegen. Zudem hat es noch gut zu meinen Aufträgen und Sonderaufträgen gepasst. Ruck zuck hatte ich so die nötigen Siegpunkte zusammen, um mit großem Abstand zu gewinnen, während mein Mitspieler mühevoll Wegpunkte ausgeben musste, da bei ihm nichts brauchbares in der Nähe war, usw. Manche Leute stört so ein Glücksfaktor nicht, die könnten durchaus Gefallen an dem schön gestalteten Spiel haben. Ich persönlich möchte durch geschicktes Spielen und Taktieren Einfluss darauf nehmen, und gewinnen, weil ich dann evtl. gut gespielt habe, nicht weil die Umstände für mich günstig waren.
Wir betrachten im Review außerdem immer den Wiederspielwert bzw. den Langzeitspielreiz. Auch hier muss ich sagen, dass wir es gemischt empfinden. Zum einen ist es super, dass es verschiedene Spielmodi gibt. So kann man Quests & Cannons solo, gegeneinander oder in Teams gegeneinander spielen. Zum anderen gibt es ja wie beschrieben unterschiedliche Völker und einen variablen Spielplan, die für Varianz sorgen. Jedoch hatten wir aufgrund der geschilderten Mankos im Spielablauf schlichtweg keine Lust mehr auf weitere Partien, so dass für uns der Wiederspielwert nicht gegeben war. Aber auch hier wieder: dieses Empfinden ist sehr subjektiv und nur unsere persönliche Meinung.
Als Fazit kann ich sagen, dass Quests & Cannons The Risen Islands optisch ein wunderschönes Spiel ist, welches mich spieltechnisch leider nicht abgeholt hat.
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Quests & Cannons ist ein Spiel, das man ab dem 21. September 2021 auf Kickstarter fördern kann. Hier geht’s zu Kickstarter Kampagne.
Jahr | 2021 |
Verlag | Short Hop Gamees |
Autoren | Eric Geller, Shannon Geller |
Grafik | Lily Yao Lu, Tony “MrKrane” Carter, Regis Torres, Sita Duncan, Lilia Sitailo |
Preis | $60 |
Typ | Brettspiel |
Genre | Abenteuerspiel |
Spielart | Kennerspiel |
Komplexität | 2,0 / 5 |
Alter | 14+ |
Spieler | 1 - 6 Spieler |
Interaktion | Kompetitiv, kooperativ |
Dauer | 20 - 120 min |
Balance |
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Einstiegslevel |
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Mechanismen | Area Movement, Hand Management, Pick-up & Deliver, Modular Board, Variable Player Power |
Gesamt